Die Guarana-Pflanze stammt ursprünglich aus dem Amazonasbecken und ist heute in weiten Teilen Südamerikas verbreitet. Guarana wird aus den Samen der Pflanze „Paullinia cupana“ gewonnen. Der Name „Guarana“ bedeutet soviel wie „die geheimen Augen“. Tatsächlich erscheinen die reifen Samenkerne wie dunkle Augen mit schwarzen Pupillen. Wer zur Reifezeit durch den Regenwald geht, hat dann das Gefühl, von 1000 Augen angestarrt zu werden.

Geschichten, Legenden und Mythen
Die bekannteste Legende ist die der Mauès-Indianer, eines Stammes der Regenwald-Region Brasiliens: In dieser Geschichte bringt ein besonders tugendhaftes Paar der Mauès ein Kind mit aussergewöhnlichen Fähigkeiten hervor. Mehrere Jahre lang lebten die Indianer unter dem segensreichen Einfluss des Kindes, wurden von Krankheiten geheilt und blieben vor Streitigkeiten und Krieg bewahrt. Die Waldgeister aber wurden neidisch. Jurupari, der Anführer der eifersüchtigen Waldgeister, verwandelte sich in eine Schlange und tötete das Kind. Der Knabe wurde unter dem Wehklagen des gesamten Stammes einbalsamiert. Seine Augen jedoch vergrub man auf Geheiss ihres Gottes Tupa im Waldboden. Aus ihnen solle, so die Prophezeiung Tupas, eine heilige Pflanze spriessen, die ihnen Nahrung und Trost spenden werde. Genau an dieser Stelle wuchs schon bald der erste Guarana-Spross. Seine reifen Samen aber sind gleichsam ein Abbild jener Augen des mythischen wundertätigen Kindes.

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